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Dernière in Wittbrietzen

Carmen Winter, Vera Kissel, Thomas Bruhn (v.ln.r)

Foto (c) Jalda Rebling

22. Mai 2022

von Vera Kissel

Die eine kam mit dem Auto, der andere mit dem Zug, die dritte im Bunde mit dem Schnellbus. Carmen Winter, Thomas Bruhn und ich. Treffpunkt war der Bahnhof in der Spargelstadt Beelitz, in diesem Jahr auch Ausrichterin der Landesgartenschau. Von hier aus ging es gemeinsam in Carmens knallorangem Wagen weiter zum Ort der letzten Lesung unserer Lesereihe aus der Anthologie „Hier ist herrlich arbeiten“. Nach Wittbrietzen.

Ein Dorf mit fünfhundert Einwohnern, vielleicht auch einigen mehr, als Ortsteil zur Gemeinde Beelitz gehörend. Das Navi war über die Route anderer Meinung als Thomas, brachte uns dennoch nach Wittbrietzen. Nur – eine genaue Adresse unseres Zielortes kannte das Navi nicht und weder Carmen noch Thomas hatten sie im Kopf.

Zur alten Dorfschule wollten wir.

Die müsste doch neben der Kirche sein.

Nein!

Zum Glück hatte ich, ganz oldschool, die genaue Adresse in meinem Taschenkalender notiert: Dorfplatz 11. Wo wir von Jalda Rebling empfangen wurden, mit Erde an den Händen, denn das Warten auf uns hatte sie sich mit Unkrautzupfen im Vorgarten vertrieben. Die darstellende Künstlerin hat mit der bildenden Künstlerin Anna Adam vor sechs Jahren die alte Dorfschule gekauft und dort „Makom – Kunst & Schule“ gegründet. Makom heißt „Ort“ auf Hebräisch und soll kreativen Köpfen jeden Alters und jeglicher Begabung Raum geben als Ort für Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Workshops und und und.

Im Veranstaltungsraum warteten schon kalte und warme Getränke auf uns, Kekse und Chips. Für den mitgebrachten Sekt wurde ein Plätzchen im Kühlschrank gefunden. Denn schließlich sollte die letzte Lesung stilgerecht gefeiert werden –  mit Publikum.

Wir lasen wie stets unsere eigenen Texte und brachten Texte weiterer Kolleginnen und Kollegen zu Gehör: von Gerda Weinert, Erhard Scherner, Monika Nothing, Matthias Körner, Till Sailer und Hartmut Schatte. Zum Schluss gabs als „Rausschmeißer“ das bewährte Medley aus Texten der Anthologie. Zweizeiler, reihum vorgetragen von uns dreien, die allemal einfallsreicher sind als der aktuelle Brandenburg-Slogan Es kann so einfach sein. Es kann so viel mehr sein!

Nach der Lesung stießen wir dann mit Sekt oder Selters an – auf den erfolgreichen Abschluss unserer Lesereihe. Einundzwanzigmal konnten wir vor Publikum zeigen, wie vielfältig und lebendig das Schaffen der brandenburgischen Kolleginnen und Kollegen im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller ist. Wir trafen auf engagierte Gastgeberinnen und Gastgeber und ein stets neugieriges und aufmerksames Publikum. Quer durchs Brandenburgische, im Norden, Süden, Osten und Westen des Landes.

Auf ein Neues!

Mit welchem gemeinsamen Projekt des VS Brandenburg auch immer!

Und gerne wieder in Wittbrietzen, bei „Makom“!

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