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Frische literarische Brise im Briesener Lesecafé

Begrüßung durch Ulla Alter, Leiterin des Lesecafés

Foto (c) Sigrid M. Schulz

04. August 2021

von Wolf D. Hartmann

Am 4. August fand nach langer Corona-Pause die 1. Lesung des Jahres in Briesen (Mark) zur Anthologie „Hier ist herrlich arbeiten“ statt. 30 geimpfte bzw. getestete Leserinnen und ein Leser überraschten Astrid Böger (Beeskow), Till Sailer und Wolf D. Hartmann (beide Bad Saarow) in den „Kaiser-Stuben“ (ehemaliges Bahnhofsgebäude) durch eine geradezu festliche Atmosphäre mit Kaffee, mehreren selbstgebackenen Kuchen und Blumen.

Der Neustart des kulturellen Lebens wurde mit einem Glas Sekt begrüßt, was unterstreicht, wie groß die Freude der Briesener*innen war, wieder gemeinsam Literarisches genießen zu können. Es störte nicht, dass mehrfach die Lesungen kurz unterbrochen werden mussten, wenn Züge vorbei donnerten, im Gegenteil: Das Lüften unterstrich die frische literarische Brise, die durch die Anthologie in das Märkische Briesen mit rund 3000 Einwohnern strömte.

Von Anfang an herrschte gespannte Aufmerksamkeit. Sehr interessiert nahmen die Teilnehmer*innen auf, wie die Anthologie entstand und dass die Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke an der Potsdamer Festveranstaltung zum 30. Geburtstag des VS Berlin-Brandenburg neben vielen anderen teilnahm.

Unter Moderation von Wolf Hartmann begann Astrid Böger mit ihrem eigenen Beitrag der Anthologie „Aus der Kiste“, gefolgt von Till Sailers „Welches Land in welchem Staat?“ sowie meinen Eigenbeitrag „Bananensalat“. Das Lesen der Fremdbeiträge von Ulrike Liedtke „Martin macht Musik“, eröffnete wiederum Astrid Böger. Till Sailer las danach Erhard Scherners „Heimat, deine Sterne“. Er stellte auch die nichtanwesenden Autor*innen vor. Heitere Lacher löste der Beitrag von Matthias Körner „Hottas Welt“ aus, den wiederum der Berichterstatter vortrug. Die Lesungen beendete die Erinnerung von Carmen Winter „Abschied“, gelesen von Astrid Böger, weil das Thema Leben und Tod die Briesener durch die Corona-Pandemie besonders beschäftigte.

Abwechslungsreich wirkte, dass immer wieder persönliche Erinnerungen aus den letzten 30 Jahren eingeflochten wurden, vor allem von Till Sailer, die Hintergrundinformationen sowohl zu den nicht anwesenden Schriftsteller*innen als auch zum Zeitgeschehen lieferten. Im Gespräch offenbarte sich, dass sich viele in den vorgetragenen Geschichten und Erlebnissen wiederfanden, die Texte als anregend und berührend empfanden.

Die Einladenden erklärten ihr ausdrückliches Interesse, mehr solcher unterhaltsamen Veranstaltungen im Rahmen ihres Lesecafés durchzuführen.  Der Moderator bedankte sich für die gelungene Auftaktveranstaltung und erklärte seine ausgesprochene Sympathie für die Begeisterung der Lesecafé-Enthusiasten mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen.